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12.03.2022 Kategorie: Gemeinde

Gib Frieden, Herr, gib Frieden

Friedensgebete am Sonntag um 18 Uhr abwechselnd in Warberg, Räbke oder Lelm

Wir haben mit den Kirchenvorständen beschlossen, in den nächsten Wochen abwechselnd in unseren Kirchen Friedensgebete abzuhalten; jeden Sonntag um 18 Uhr.

Friedensgebet vom 27.3. in Lelm:

Gott des Friedens und der Freiheit,
wir haben die Wahl,
wir können verletzen mit Worten und Taten,
wir können uns gegenseitig klein machen und bekämpfen,
oder wir können einander annehmen und helfen, wie du es uns geboten hast.
Wir haben die Wahl,
wir können weiter daran glauben, dass im Leben alles höher, schneller und weiter gehen muss,
dass der eigene Wohlstand und das Wachstum das einzige ist, worauf es ankommt,
oder wir können daran glauben, dass wir alle deine geliebten Kinder sind,
die es gleichermaßen verdienen, an deinem Reichtum teilzuhaben.
Wir haben die Wahl,
wir können unseren Staat weiter destabilisieren, indem wir auf unsere Politiker schimpfen,
die Medien als Lügenpresse abtun und uns in ein Nest aus selbstgefälligen Hirngespinsten einlullen
oder wir können jetzt in der Krise Einigkeit demonstrieren und zusammen tun, was dem Frieden dient.
Gott des Friedens,
wir haben die Wahl.
Die Menschen in der Ukraine haben sie nicht.
Bei ihnen ist Krieg.
Sie kämpfen ums Überleben.
Schenke uns Einsicht und Weitsicht,
hilf uns zu prüfen, was dem Guten dient
und lass uns das Böse mit Gutem überwinden.
Amen.

Friedensgebet vom 20.3. in Räbke:

Gott des Lebens,
Es ist Frühling.
Die Sonne scheint.
Die Vögel zwitschern.
Die ersten Blumen blühen.
Alles lebt auf.
Zeit zu scheinen, zu singen, aufzublühen.
Doch da ist Krieg.
Unfriede herrscht auf der Erde und in mir.
Statt ins Licht schaue ich auf die Schatten.
Statt Musik dröhnt lärmende Stille in mir.
Und die Blumen von heute
sehe ich morgen schon an den Gräbern liegen.
Du bist ein Gott, der mich anschaut,
der genau hinsieht,
der auch vor Leiden nicht die Augen verschließt.
Ich bete für den Frühling hier bei uns,
aber vor allem dort wo Krieg ist:
Dass die Sonne Licht und Hoffnung spendet.
Dass die Vögel ihre Friedenslieder singen.
Dass die Blumen wieder nach Leben duften.
Dass Friede werde unter uns.
Amen.

Friedensgebet vom 13.3. in Warberg:

Gott des Friedens,
ist Krieg jetzt normal?
Müssen wir uns daran gewöhnen,
dass in Europa jeden Tag Menschen dem Krieg zum Opfer fallen?
Ich kann das nämlich nicht.
Es macht mich fassungslos,
wenn ich die Nachrichten lese,
wenn ich diese Bilder sehe,
selbst wenn ich die Augen schließe.
Ich bin traurig
und gleichzeitig wütend
und auch ängstlich.
Ich werde mich nicht an dieses Leid gewöhnen.
Aber ich will auch nicht daran verzweifeln.
Es muss sich was ändern.
Ich kann es nicht.
Wo doch, zeig es mir und hilf mir dabei.
Aber du kannst etwas tun.
Was für mich unmöglich ist,
das kannst du schaffen.
Du hast die Kraft dazu.
Darum bitte ich dich:
Überwinde die Gewalt.
Gib Schutz und Sicherheit.
Beende das Leiden und die Angst.
Erlöse uns vom Bösen.
Gib Frieden.
Amen.

Friedensgebet vom 25.2. in Lelm:

Gott,
seit ich heute morgen die schlimmen Nachrichten gelesen hab,
liegen mir meine Gefühle wie ein Stein im Magen.
Da sind Angst, Wut, Trauer und Hilflosigkeit in mir.
Angst um die Menschen in der Ukraine, um mich, meine Familie, meine Freunde, unsere Zukunft.
Wut über die Ignoranz und Machtbesessenheit einiger weniger, die Millionen ins Unglück stürzen.
Trauer um die Menschen, die getötet oder verletzt wurden und um alle, die jetzt in Todesangst ausharren.
Und Hilflosigkeit, weil ich nicht weiß, was ich tun kann, um dieser Katastrophe zu begegnen.
Außer beten -
und deutlich machen:
Ich will das nicht!
Nicht in meinem Namen
und nicht in deinem Namen.
Gott,
der Weg zurück in den Frieden ist mit dieser Nacht furchtbar weit geworden.
Hilf uns ihn zu gehen.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden.
Amen.

Beitrag von Pfarrer Tobias Crins