Am Ende hatte jeder Gottesdienstbesucher selbst die Möglichkeit den Parcours abzugehen und dabei miteinander Brot zu brechen, einander mit Wasser zu bekreuzigen, Kerzen zu entzünden un die Glocken zur Auferstehung zu läuten. Anschließend verweilten viele Gäste bei Kaffee und Kuchen an den aufgestellten Bierzeltgarnituren. Herzlichen Dank an den Lelmer Kirchenvorstand für das Vorbereiten des Kirchgartens, an Stephane Lopez für das Auf- und Abbauen der Technik und an Amely Lopez für das Anlegen des Mottogartens.
Die Predigt im Wortlaut
Gloria Gaynor sang vor vielen Jahren das Lied
„I am what I am“
Ich bin, was ich bin.
Es ist ein toughes Lied einer starken Frau,
die damit die deutliche Botschaft transportiert.
Ich stehe zu dem, was ich bin.
Hier bin ich mit allem, was mich ausmacht.
Ohne es aufzuhübschen, aber auch ohne Entschuldigung.
Ich bin, was ich bin.
Und das Leben ist keinen Pfifferling wert, ehe du nicht sagen kannst: „Ich bin, was ich bin“
Sie geht sogar so weit zu sagen, das Leben ist eine Täuschung bevor du nicht sagen kannst:
„Ich bin, was ich bin“
Das ist ein richtiges Mutmachlied.
Steh zu dir, mit allem was dich ausmacht.
Aber oft ist das gar nicht so einfach.
In dieser Welt,
die dich so oft in Frage stellt.
Da ist die Werbung, die dir ständig suggeriert:
Du könntest noch viel hübscher, sportlicher, erfolgreicher sein.
Da sind die Politiker, Coaches und manchmal auch Pfarrer, die behaupten:
Du könntest zufriedener, glücklicher, erfüllter Leben.
Und ständig sind da irgendwo Leute, die etwas noch besser können als du.
Wie soll man da jemals zu dem Punkt kommen, an dem man sagen kann: Ich bin, was ich bin?
Als Mose am Berg Sinai von Gott aus dem brennenden Dornbusch berufen wurde,
da stellt er eine zentrale Frage:
„«Wenn ich nun zu den Leuten von Israel komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch geschickt, und sie mich dann fragen: Wie ist sein Name? -Was soll ich ihnen sagen?»
Gottes Antwort darauf lautet schlicht und einfach:
«Ich bin» hat mich zu euch gesandt.“
„Ich bin“ nennt sich Gott selbst.
Dieser Name Gottes hat im Hebräischen nur vier Buchstaben: JHWH, oder vokalisiert Jahwe.
Dieses Wort ist schwer zu übersetzen und wurde von Juden über die Jahrhunderte aus Ehrfurcht niemals ausgesprochen,
sondern immer durch ein anderes Wort, nämlich „Adonai“ (das heißt: Herr) ersetzt.
Auch Luther hat dies in seiner Übersetzung aufgegriffen und überall dort, wo im Hebräischen Original Jahwe stand „der Herr“ übersetzt.
Gott heißt: „Ich bin“
Gott ist einfach alles.
Er ist das Sein selbst.
Er ist perfekt.
Er kann sagen: „Ich bin“
Aber das ist für uns schwer zu begreifen.
Gott als schöpferische Kraft,
das können wir uns nur schwer vorstellen.
Menschen brauchen Beschreibungen und Bilder,
um eine Beziehung zu jemandem aufbauen zu können.
Deshalb hat Gott Jesus zu uns geschickt.
Damit wir ihn leibhaftig erleben können.
Und auch Jesus haben die Menschen sicher oft gefragt:
Wer bist du?
Vor dem hohen Rat, kurz vor seiner Verurteilung
da fragen ihn die Hohepriester und Schriftgelehrten ganz direkt: Bist du Gottes Sohn?
Jesus antwortet darauf lautet schlicht und einfach:
„Ich bin es“ und damit ist sein Schicksal besiegelt.
„Ich bin“ -Dieser heilige Name Gottes klingt im Johannesevangelium immer wieder durch,
wenn Johannes Jesus zitiert: „Ich bin der Weg, ich bin der gute Hirte, ich bin das Brot... usw.“
Das sind starke Bilder:
von der Geburt als Pforte in diese Welt bis zur Himmelstür,
vom Lebensweg, den wir gar nicht ohne Jesus beschreiten können, weil er selbst der Weg ist.
Vom guten Hirten, der mitgeht, führt, behütet,
Vom Brot, das ernährt, speist und kräftigt,
Vom Weinstock, der uns blühen und reifen lässt,
Vom Licht, das Hoffnung, Wärme und Orientierung gibt
und vor der Aufstehung und dem ewigen Leben, das uns durch Jesus verheißen ist.
Sicher, es sind und bleiben immer nur Annäherungen an das Geheimnis Gottes.
Seine Offenbarungformel: „Ich bin, der ich bin“ ist unerschöpflich.
Aber sie machen es uns leichter einen Zugang zu ihm zu finden.
Und sie zeigen uns, was Gott für uns will: Er will uns begleiten, speisen, beteiligen, Hoffnung schenken und er will uns die Himmelspforte aufschließen.
Deshalb sind für mich die „Ich bin“-Worte echte Mutmachworte.
Und anders als bei Gloria Gaynors Lied machen Sie mir auch dann noch Mut wenn die letzte Zeile längst verklungen ist.
„Ich bin, was ich bin“
Weil Gott mich geschaffen hat.
Darum bin ich einzigartig und wertvoll.
Und och kann zu dem Stehen was ich bin,
weil ich weiß:
Gott, der Perfekte, der eine, der das Sein selbst ist, liebt mich.
„Er ist“ nicht einfach nur so, sondern er ist da.
Und zwar für mich und für dich.
Er ist dein Hirte,
Er ist dein Licht
Und er ist dein Weg.
Darum sind wir, was wir sind. Amen.
Jesus Christus spricht:
1. „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden.“
2. „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“
3. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
4. „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“
5. „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“
6. „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
7. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“