Zwei Kirchengemeinden, die bisher auch allein starke Stimmen hatten, schließen sich zum 1.1.2023 zusammen: Aus den Gemeinden Lelm und Warberg wird die Kirchengemeinde Lelm - Warberg am Elm.
Es sind zwei Kirchen mit einem vielfältigen Gemeindeleben und tollen Angeboten für alle Altersgruppen: Kindergottesdienst, Konfirmanden-, Jugend- und Teamerarbeit, Posaunenchöre, Gitarrenkreis, Singkreis, Kirchenband, Besuchsdienst, Gemeindecafé und natürlich die sonntäglichen Gottesdienste sind regelmäßige Angebote. Dazu kommen besondere Feste, Lesungen und Konzerte, ein Winterspielplatz, die ehrenamtliche Arbeit für Flüchtlinge, Sammlungen für den Meilenstein und die Deutsche Kleiderstiftung um das Engagement um den Friedhof in Lelm. Den Gemeinden stehen zwei aktive Kirchenvorstände mit je acht Mitgliedern vor.
Warum also die Fusion?
Wegen der rückläufigen Kirchenmitgliederzahlen und dem fehlenden Nachwuchs im Pfarramt werden im kommenden Jahr in Königslutter zwei Pfarrstellen gestrichen – diese fehlen künftig dauerhaft, um die Region Königslutter – Nord-Elm zu betreuen. Damit trotzdem alle Gemeinden eine Pfarrerin oder einen Pfarrer als Seelsorger vor Ort haben, müssen die Seelsorgebezirke der Pfarrer*innen vergrößert werden. Da jede Kirchengemeinde einen eigenen Haushalt, eigene Mitarbeitende und eigene Kirchenvorstände hat, bedeutet das einen deutlichen Mehraufwand. Jede Kirchengemeinde soll z.B. einmal monatlich zu einer Kirchenvorstandssitzung zusammenkommen. Die Fusionen, die auch in den Gemeinden Süpplingen - Süpplingenburg, Rottorf - Groß Steinum, Bornum - Lauingen, Boimstorf - Glentorf - Rieseberg - Rotenkamp und Scheppau beschlossen wurden, erleichtern die Arbeit an dieser Stelle, so dass den Pfarrer*innen mehr Zeit für Gottesdienste und Seelsorge vor Ort bleibt. Durch die Fusionen wird also gerade sichergestellt, dass der Pfarrer im Dorf bleibt!
Darum haben die Kirchenvorstände in Warberg und Lelm den Entschluss gefasst, ab Januar einen gemeinsamen Vorstand zu bilden. Dass wir nun ab kommendem Jahr ein gemeinsames Lied anstimmen, bedeutet aber eben nicht, dass wir dieselben Töne singen müssen. Die Gemeindearbeit lebt gerade von ihrer Vielfalt, die auf den Talenten der Ehrenamtlichen vor Ort fußt. Das wird auch so bleiben. Sicher brauchen wir Zeit, um einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und herauszufinden, welche Töne gut harmonieren. Aber gerade weil ich die Sangeskraft der beiden Gemeinden kenne, bin ich guten Mutes. Und weil ich weiß: Unser Dirigent und Chorleiter, das ist einer, der schon ganz andere Dinge geschafft hat: Von Wasser zu Wein über Sturmstillungen bis hin zur Heilung von Kranken und dem Auferwecken von Toten.
Wenn wir 2023 also zusammen ein neues Lied anstimmen, dann dürfen wir sicher sein: Die Töne, den Takt dafür wird er uns geben.
Eine passende Kurzgeschichte dazu:
Zwei Stimmen unterhielten sich: „Du klingt so schön. Bitte sing mir ein Lied!“, bettelte der Bass mit tiefer Stimme. Der Sopran ließ sich nicht lange bitten. Hell und klar tönte sein Gesang durch den Raum. Als er geendet hatte, forderte er den Bass auf: „So, jetzt bist du an der Reihe. Sing, so laut du kannst!“ Sogleich erschallte die dunkle, voluminöse Stimme des Basses, der dem Sopran sein Lied widmete. „Wollen wir in Zukunft zusammen musizieren?“, fragte der Bass. „Warum nicht?“, antwortete der Sopran und stimmte sogleich ein Lied in einer hohen Tonlage an. Der Bass gab sein Bestes, aber in dieser Höhe konnte er seine Stimme nicht entfalten. Also versuchten die beiden ein Lied in tieferer Tonlage. Aber hier war der Sopran überfordert. Von seiner sonst so klaren Stimme war nur ein Krächzen zu vernehmen. Ratlos sahen sich die zwei Stimmen an. „Schade“, dachten sich die zwei Stimmen und seufzten aus tiefster Seele. Da schmiegten sich die zwei Seufzer aneinander und vereinigten sich zu einem Zweiklang. Als sie das hörten, ging den Stimmen ein Licht auf und sie begannen zweistimmig zu singen. In ihrem Miteinander ergaben sich wunderschöne Harmonien. Und ihr Lied wurde nie langweilig.
Um die Fusion der Kirchengemeinden auf einem guten Fundament zu gründen, feiern wir am Sonntag, den 8. Januar einen Festgottesdienst zur Fusion der Kirchengemeinden um 11 Uhr in der St. Maria-Kirche in Lelm. Im Anschluss gibt es Mittagessen, Musik und die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch im Dorfgemeinschaftshaus in Lelm. Es sind alle herzlich dazu eingeladen. Eine formlose Voranmeldung bis Jahresende (per Telefon oder Mail) erleichtert uns die Planungen.